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Waldorflehrplan

In der Unterstufe

wird besonderer Wert darauf gelegt, in einer bildhaften Sprache zu unterrichten, da die eigene Urteilskraft der Schüler erst noch heranreift. So werden die Buchstaben in der ersten Klasse anhand von Bildern eingeführt, die sich aus Märchen und Geschichten ergeben. Lehrerinnen und Lehrer arbeiten mit den reichen kindlichen Nachahmungskräften, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, den Lehrinhalt aus einem rhythmischen Erleben heraus aktiv aufzunehmen und zu verankern. Die Schülerinnen und Schüler sollen erst tun und dann begreifen. Der Unterstufenunterricht ist ein atmender Prozess: abwechselnd folgen Rhythmisches, Sitzen, Spielen, Lernen, Schreiben aufeinander. Im Laufe der ersten vier Klassen ist Schule ein Lernort, eine Werkstatt, ein Acker, ein Chor, eine Familie …

In der Mittelstufe

überschreiten die Schülerinnen und Schüler die Mitte ihrer Kindheit. Anstelle dass sie in die Geschichten eintauchen, stellen sie sich ihnen gegenüber. Jetzt ist die Frage nach dem Warum wichtig, das Erleben der Zusammenhänge. Sie werden nun nach und nach fähig, begrifflich zu denken und durch die genaue Untersuchung von Ursachen und Wirkungen eigene Schlussfolgerungen zu ziehen. Die in der Pubertät frei werdenden Kräfte werden sinnvoll mit der anfallenden praktischen Arbeit im Handwerksunterricht verbunden. In dieser Zeit soll sich der Unterricht mit den Lebensfragen der Kinder beschäftigen, um sie zu stärken. Ein Höhepunkt am Ende der Klassenlehrerzeit im achten Schuljahr ist die Präsentation der Jahresarbeit, die individuell und selbstständig von jeder Schülerin und jedem Schüler anzufertigen ist. Der/die Jugendliche soll sich als aktiver Gestalter der Welt erfahren.

In der Oberstufe

ist es das Ziel die Schülerinnen und Schüler vom Nachempfinden, zum Mitdenken hin zum Erkennen und Stellung beziehen zu führen. Nach der behüteten Klassenlehrerzeit haben die Schülerinnen und Schüler nun die Verantwortung für das eigene Lernen. Durch die Auseinandersetzung mit historischen, sozialen und politischen Zusammenhängen, entwickeln sie ein Gefühl für menschliche Schicksale und die Verantwortung, die damit verbunden ist. Das Interesse an der Welt, an sozialen und beruflichen Möglichkeiten wird bei uns durch Auslandsaufenthalte und verschiedene Praktika geweckt.