Einfach mal die Schüler fragen …
Die grüne Staatssekretärin Bärbl Mielich zu Gast in der Freien Waldorfschule Markgräflerland
Unter der Devise „Landtagsabgeordnete schenken den Freien Schulen im Land eine Schulstunde” fand am letzten Freitag wieder der „Tag der Freien Schulen“ in Baden-Württemberg statt. Alle Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg waren eingeladen, in ihrem Wahlkreis eine Freie Schule zu besuchen und eine Schulstunde zu einem Thema ihrer Wahl zu gestalten. In diesem Rahmen besuchte Staatssekretärin Bärbl Mielich die Freie Waldorfschule Markgräflerland in Müllheim, wo sie von rund 140 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 9 bis 13 gespannt begrüßt wurde. Die Veranstaltung entsprach natürlich nicht den gewohnten Schulstunden und nachdem die Staatsekretärin erst einmal von ihrem persönlichen und politischen Werdegang berichtet hatte, überschütteten die Schülerinnen und Schüler die Politikerin mit ihren Fragen. Besonders interessiert zeigten sich die Jugendlichen an sozialen Themen. Frau Mielich bekannte sich dabei als „Fan“ eines Bedingungslosen Grundeinkommens und stellte die sogenannte Bürgerversicherung als Alternative zum aktuellen Krankenversicherungssystem dar. Aber auch ihre Meinung zu den Bewerbern um den CDU-Vorsitz, zum derzeitigen Erfolg der Grünen und zur Rolle der AfD im Landtag wurde von den Schülerinnen und Schülern erfragt. Auf die Frage, was man tun könne, um Dinge zu verändern, ermunterte die Staatssekretärin besonders die Volljährigen, sich bei den Kommunalwahlen 2019 zu engagieren oder sogar zu kandidieren.
Kurios gestaltete sich die Unterhaltung über die Digitalisierung der Schulen und den Digitalpakt. Ausgangspunkt war Frau Mielichs Verteidigung der Entscheidung der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten, keine Grundgesetzänderungen für die Finanzierung des Digitalpakts hinzunehmen. Dass natürlich Gelder für die Digitalisierung der Schulen bereitgestellt werden müssten, bejahte sie uneingeschränkt. Die Schülerinnen und Schüler hakten jetzt aber nach. Nicht nur war ihnen unklar, wer die Finanzierung übernehmen sollte und ob auch die Freien Schulen davon profitierten, sie fragten sich vielmehr, was denn eigentlich konkret angeschafft werden solle, welche Konzepte es gäbe und was sich dann für sie verbessere. Fragen, welche die Sozialpolitikerin Mielich dann doch an die Grenzen ihres Kenntnisstandes führten, woraufhin sie versprach, doch einmal jemanden aus dem Kultusministerium vorbeizuschicken. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich erfreut, schließlich sollte man bei so einem Thema „doch auch einfach mal die Schüler fragen!“